Schöpfungsgeschichten oder woher kommt die Bibel

Die ältesten Schöpfungsgeschichten stammen aus dem alten Mesopotamien. Das Reich Mesopotamien gab es in verschiedenen Formen über einen Zeitraum von etwa 5.000 Jahren.
Die ersten großen Reiche in Mesopotamien waren die sumerische Stadtstaaten, die sich im 4. Jahrtausend v. Chr. entwickelten. Diese Stadtstaaten waren oft in Kriege miteinander verwickelt, und es gab keine dauerhafte Einheit.
Reichsgebilde in Mesopotamien
- Das erste große Reichsgebilde in Mesopotamien war das Reich von Akkad, das von Sargon von Akkad gegründet wurde. Sargon vereinigte die sumerischen Stadtstaaten und dehnte sein Reich bis nach Syrien und Kleinasien aus. Akkad existierte von etwa 2334 v. Chr. bis 2154 v. Chr.
- Das zweite große Reich war das Babylonische Reich, das von Hammurapi gegründet wurde. Er schuf das berühmte Gesetzbuch von Hammurapi, das als eines der frühesten Rechtssysteme der Welt gilt. Das Babylonische Reich existierte von etwa 1792 v. Chr. bis 539 v. Chr.
- Das dritte große Reich war das Assyrische Reich, das sich im 13. Jahrhundert v. Chr. entwickelte. Es war ein militaristisches Reich, das seine Macht durch Eroberungen ausweitete. Das Assyrische Reich existierte von etwa 1365 v. Chr. bis 612 v. Chr.
- Das letzte große Reich in Mesopotamien war das Persische Reich, das von Cyrus dem Großen gegründet wurde. Cyrus der Große eroberte das Assyrische Reich und vereinte Mesopotamien mit dem Rest des persischen Reiches. Dieses Reich existierte von etwa 550 v. Chr. bis 330 v. Chr.
Das Reich Mesopotamien endete im Jahr 539 v. Chr., als das persische Reich von Alexander dem Großen erobert wurde. Alexander der Große führte die Hellenisierung Mesopotamiens ein, und die mesopotamische Kultur ging allmählich verloren.
Schöpfungsgeschichten
Die ältesten Schöpfungsgeschichten haben eine Reihe von Gemeinsamkeiten. In allen Geschichten wird die Welt von einem Gott oder einer Gruppe von Göttern erschaffen. Diese Götter sind oft personifizierte Naturkräfte wie Himmel, Erde, Wasser oder Feuer. Die Welt wird in einer bestimmten Reihenfolge erschaffen, beginnend mit dem Himmel und der Erde und endend mit den Menschen.
Es gibt jedoch auch einige wichtige Unterschiede. In einigen Geschichten ist die Welt das Ergebnis eines Kampfes zwischen den Göttern. In anderen Geschichten ist die Welt das Ergebnis eines kreativen Aktes eines Gottes oder einer Gruppe von Göttern. In einigen Geschichten werden die Menschen als Geschöpfe der Götter geschaffen, während sie in anderen Geschichten als eigenständige Wesen erschaffen werden.
- Enûma Eliš: In diesem sumerischen Epos wird die Welt von dem Gott Marduk erschaffen. Marduk besiegt einen anderen Gott, Tiamat, und erschafft aus dessen Körper die Welt. Dieses sumerische Epos wurde wahrscheinlich im 2. Jahrtausend v. Chr. geschrieben. In dieser Geschichte werden die Menschen von den Göttern erschaffen, um den Göttern Arbeit abzunehmen. Die Menschen werden „Adapa“ genannt.
- Atraḫasis-Epos: In diesem babylonischen Epos wird die Welt von den Göttern erschaffen, um Menschen zu schaffen, die die Arbeit der Götter übernehmen sollen. Dieses Epos wurde wahrscheinlich im 1. Jahrtausend v. Chr. geschrieben. Die Menschen werden „Atraḫasis“ genannt.
- Gilgamesch-Epos: In diesem akkadischen Epos wird die Welt als das Ergebnis eines kreativen Aktes des Gottes Ea beschrieben. Dieses Epos wurde wahrscheinlich im 2. Jahrtausend v. Chr. geschrieben. In dieser Geschichte wird die Welt als das Ergebnis eines kreativen Aktes des Gottes Ea beschrieben.
Die Schöpfungsgeschichten sind wichtige Zeugnisse der religiösen und kulturellen Entwicklung des Menschen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Schöpfungsgeschichten nicht als historische Berichte zu verstehen sind. Meiner Meinung nach sind die Schöpfungsgeschichten Erzählungen, die die Welt aus der Sicht der Menschen (des alten Mesopotamien) erklären. Damit liefern sie ganz wichtige Hinweise darauf, wie die Menschen sich die Entstehung der Welt und ihre Rolle in ihr zu erklären versucht haben. Sie haben einen tiefgreifenden Einfluss auf spätere religiöse und kulturelle Entwicklungen gehabt und sind Grundlage für viele andere Schöpfungsgeschichten, darunter die biblische Schöpfungsgeschichte.