Adam als Urvater des schwachen Geschlechts?

Adam wird als erster Mensch und Stammvater der Menschheit angesehen. Die Geschichte von Adam wird in der Bibel und in anderen religiösen Schriften erzählt.

Nach der biblischen Erzählung im 1. Buch Mose wurde Adam von Gott aus Erde erschaffen und mit dem Lebensatem belebt. Er wurde in den Garten Eden gesetzt, wo er in Frieden und Harmonie mit Gott und der Natur leben sollte. Von einer Frau war in der Bibel am Anfang noch keine Rede. Sollte sich „Frieden und Harmonie“ und eine Frau etwa gegenseitig ausschließen?

Adam wurde erst später eine Frau geschaffen, Eva. Adam und Eva waren angeblich sehr glücklich im Garten Eden, aber sie sündigten, indem sie von dem Baum der Erkenntnis aßen. Als Strafe wurden sie aus dem Garten Eden verbannt.

Lilith kommt hier gar nicht vor. Das ist befremdlich, weil Lilith doch die erste Frau an Adams Frau gewesen ist. Während Lilith wie Adam aus Lehm geschaffen worden ist, wurde Eva später aus seiner Rippe gebildet.

Adam ist eine wichtige Figur in den alten Schriften. Er wird als Symbol für die Menschheit und ihre (gute) Beziehung zu Gott dargestellt. Er wird auch gerne als Symbol für die Hoffnung, dass die Menschheit trotz ihrer Sünde wieder in Harmonie mit Gott und der Natur leben kann, hochgelobt.

Aber war Adam nicht eher ein schwacher, ja fast schon armseliger Mann? Lilith, die erste Frau seines Lebens, ebenbürtig und aus dem gleichen Lehm geformt will er nicht als gleichberechtigt akzeptieren. Oder war er nur nicht in der Lage, sich für sein Weib und gegen das Paradies zu entscheiden? Nachdem Lilith weg ist lässt er sich nur für einen „Apfel“ von Eva hinreißen und fliegt zusammen mit ihr aus dem Garten Eden.

Unterm Strich ist Adam zu schwach, um sich mit einer selbstbewussten Lilith zu arrangieren und zu unentschieden, um sich den Verführungen einer vermeintlich sich unterordnenden Eva zu widersetzen.

Was wäre wohl aus Adam und der Menschheit geworden, wenn Adam so selbstbewusst und entschieden wie Lilith gewesen wäre?

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